Online-Umfrage

Der Einsatz von Diäten in der Ernährungstherapie bei Morbus Crohn

 

Ziel dieser Online-Umfrage

Diese Online-Umfrage richtet sich an Ernährungsfachkräfte und zielt darauf ab, herauszufinden, ob und wie Diäten in der Ernährungstherapie für Patient*innen mit Morbus Crohn (MC) angewandt werden.

Die Umfrage soll erfassen:
• welche Diäten (Kostformen) in der Praxis eingesetzt werden,
• welche Ziele damit verfolgt werden,
• welche Herausforderungen bei der Umsetzung auftreten und
• anhand welcher Indikatoren die Wirksamkeit der Diäten evaluiert wird.

Darüber hinaus vergleicht die Umfrage die Ergebnisdaten der Länder in der D-A-CH-Region und der Ernährungsfachkräfte in unterschiedlichen Arbeitsverhältnissen.

Statistik: Anteil der Teilnehmer*innen je Land

Letzte Aktualisierung: 31.3.2023, 23:59

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Deutschland

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Österreich

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Schweiz

Einschlusskriterien zur Teilnahme

Beruf:
– Deutschland: Diätassistent*in, Ernährungswissenschaftler*in oder Ökotropholog*in
– Österreich: Diätolog*innen
– Schweiz: Ernährungsberater*innen

Arbeitsort: Deutschland, Österreich oder Schweiz

Tätigkeit: aktuell berufstätig in der Betreuung von Morbus-Crohn-Patient*innen

Diäten in der Forschung

Es gibt eine Vielzahl von Diäten (mehr als 15!) deren Einsatz in der Ernährungstherapie von Morbus Crohn erforscht wird [1-3]. Diese Diäten schränken die Aufnahme verschiedener Nahrungsmittel ein, schließen sie aus oder fördern sie, um unterschiedliche Ziele zu erreichen:

  • Remissionsinduktion
  • Aufrechterhaltung der Remission
  • Reduktion der Entzündungsaktivität
  • Positiver Einfluss auf das intestinale Mikrobiom
  • Heilung der Mukosa
  • Reduktion der intestinalen Permeabilität
  • Reduktion von gastrointestinalen Symptomen
  • Erhöhung der Lebensqualität

Aufgrund von mangelnder Evidenz, Einschränkungen im methodischen Design und in der Durchführung der Studien der Diäten [6], hat nur ein kleiner Teil Einzug in nationale und internationale Leitlinien gefunden.

Diäten in den Leitlinien

Die folgenden Diäten wurden in Leitlinien aufgegriffen und kommentiert. Für Zitate aus den Leitlinien klicken Sie den roten Pfeil.

Crohn's Disease Exclusion Diet (CDED)

„Recommendation 16: CD exclusion diet (plus partial EN) should be considered as an alternative to exclusive EN in pediatric patients with mild to moderate CD to achieve remission. Grade of recommendation B – Strong consensus 100% agreement „. [5]

„Recommendation 17: In adult patients, a CD exclusion diet can be considered with or without EN in mild to moderate active CD. Grade of recommendation 0 – Strong consensus 95% agreement“. [5]

„… paediatric CD patients tolerated the CDED coupled with partial enteral nutrition [PEN] better than EEN, and a larger proportion had sustained clinical remission at Week 12“. [4]

„Die erste randomisierte prospektive Studie zur CDED bei Kindern mit M. Crohn von Levine et al. bestätigte die Vergleichbarkeit einer CDED plus PEN versus einer EEN zur Remissionsinduktion nach 6 Wochen und zeigte sogar einen besseren Remissionserhalt nach 12 Wochen“. [7]

Specific Carbohydrate Diet (SCD)

„(Pooled) RCT data regarding the effects of experimental diets such as specific carbohydrate, paleolithic, gluten-free, low fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols (FODMAP), anti-inflammatory diet, carrageenan-free diet, milk-free diet, low or high red meat diet, vegetarian diet and n-3 PUFA enriched diets on intestinal inflammation or on inducing remission are still lacking or give uncertain results at this time“. [5]

Crohn Disease: Treatment with eating (CD-TrEAT)

„When asked, patients would have a preference for a solid foodbased dietary induction rather than liquid diet. Until recently, more palatable and sustainable dietary strategies with similar efficacy to EEN were not available. Recently, several more tolerable food-based diets were introduced, including CD-TREAT and the Crohn’s Disease Exclusion Diet [CDED]“. [4]

„One small study compared a diet with ordinary foods (CD-TREAT), replicated from and comparable with exclusive EN in healthy adults, demonstrated similar microbiome changes and decreases gut inflammation and still needs to be studied in patients with active CD“. [5]

Low-FODMAP Diet (LFD)

„Eine Umstellung der Ernährung mit Reduktion fermentierbarer Kohlenhydrate und Polyole (Prinzip der FODMAP-Diät) führte in einer randomisierten Studie mit Patient*innen mit geringer Aktivität ihrer CED, aber dem Vorliegen einer Reizdarmsymptomatik (definiert nach Rom-III-Kriterien), zu einer signifikant besseren Symptomkontrolle (52 % versus 16 %; p = 0,007), hatte aber keinen Einfluss auf die verbliebene entzündliche Aktivität“. [7]

„Passend dazu resultierte aus einer low FODMAP-Ernährung, die u. a. eine Reduktion von Laktose- und Fruktoseaufnahme beinhaltet, eine Reduktion von gastrointestinalen Symptomen bei Patient*innen mit M. Crohn“. [7]

„(Pooled) RCT data regarding the effects of experimental diets such as specific carbohydrate, paleolithic, gluten-free, low fermentable oligo-, di- and monosaccharides and polyols (FODMAP), anti-inflammatory diet, carrageenan-free diet, milk-free diet, low or high red meat diet, vegetarian diet and n-3 PUFA enriched diets on intestinal inflammation or on inducing remission are still lacking or give uncertain results at this time.“ [5]

„Furthermore, there is evidence demonstrating that the low FODMAP diet has a favorable impact on gastrointestinal symptoms in patients with CD“. [5]

Forschungsfragen

Ein Auszug aus den Forschungsfragen die mit der geplanten Online-Umfrage beantwortet werden sollen.

Diäten

Welche Diäten werden in der Ernährungstherapie von MC eingesetzt?

Ziele

Welche Ziele werden beim Einsatz der jeweiligen Diät bei MC verfolgt? 

Herausforderungen

Welche Herausforderungen ergeben sich beim Einsatz der jeweiligen Diät bei MC?

Monitoring

Anhand welcher Indikatoren wird der Einsatz von Diäten bei MC evaluiert?

Unterschiede in den Ländern

Wie unterscheidet sich der Einsatz von Diäten bei MC in den Ländern der D-A-CH-Region?

Unterschiede Arbeitsverhältnis

Wie unterscheidet sich der Einsatz von Diäten bei MC unter Freiberuflichen und Angestellten?

Zu meiner Person

Mein Name ist Nicole Artner. Ich befinde mich derzeit im 6. Semester meines Diätologie-Studiums an der FH Campus Wien in Österreich und brenne förmlich für das Thema Ernährung in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen. Schon lange bevor ich mein Studium begann, war ich fasziniert von der Wirkung, die eine gezielte Ernährung auf unseren Körper haben kann – insbesondere, wenn es um den Umgang mit Autoimmunerkrankungen geht.

Mehr über mich: Linkedin

Literatur

[1] Cusimano, Frank A., und Oriana M. Damas. „Diet as a Treatment for Inflammatory Bowel Disease: Is It Ready for Prime Time? Current Opinion in Gastroenterology 38, Nr. 4 (Juli 2022): 358–72. https://doi.org/10.1097/MOG.0000000000000850.
[2] Gerasimidis, Konstantinos, Lihi Godny, Rotem Sigall-Boneh, Vaios Svolos, Catherine Wall, und Emma Halmos. „Current recommendations on the role of diet in the aetiology and management of IBD“. Frontline gastroenterology 13, Nr. 2 (2022): 160–67. https://doi.org/10.1136/flgastro-2020-101429.
[3] Godala, Małgorzata, Ewelina Gaszyńska, Hubert Zatorski, und Ewa Małecka-Wojciesko. „Dietary Interventions in Inflammatory Bowel Disease“. Nutrients 14, Nr. 20 (12. Oktober 2022): 4261. https://doi.org/10.3390/nu14204261.
[4] Rheenen, Patrick F. van, Marina Aloi, Amit Assa, Jiri Bronsky, Johanna C. Escher, Ulrika L. Fagerberg, Marco Gasparetto, u. a. „The Medical Management of Paediatric Crohn’s Disease: An ECCO-ESPGHAN Guideline Update“. Journal of Crohn’s & Colitis, 7. Oktober 2020, 171–94. https://doi.org/10.1093/ecco-jcc/jjaa161.
[5] Bischoff, Stephan C., Palle Bager, Johanna Escher, Alastair Forbes, Xavier Hébuterne, Christian Lodberg Hvas, Francisca Joly, u. a. „ESPEN Guideline on Clinical Nutrition in Inflammatory Bowel Disease“. Clinical Nutrition 42, Nr. 3 (1. März 2023): 352–79. https://doi.org/10.1016/j.clnu.2022.12.004.
[6] Limketkai, Berkeley N., Zipporah Iheozor-Ejiofor, Teuta Gjuladin-Hellon, Alyssa Parian, Laura E. Matarese, Kelly Bracewell, John K. MacDonald, Morris Gordon, und Gerard E. Mullin. „Dietary interventions for induction and maintenance of remission in inflammatory bowel disease“. The Cochrane database of systematic reviews, 2019, 1–82. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012839.pub2.
[7] Sturm, Andreas, Raja Atreya, Dominik Bettenworth, Bernd Bokemeyer, Axel Dignaß, Robert Ehehalt, Christoph Germer, u. a. „Aktualisierte S3-Leitlinie ‚Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn‘“. Herausgegeben von Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Zeitschrift für Gastroenterologie 60, Nr. 03 (März 2022): 332–418. https://doi.org/10.1055/a-1713-3941.

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